Heute lese ich auf Spiegel online, dass sich Trump als Law-and-Order-Präsident inszenieren will, um das Ruder doch noch herumzureißen. Der Präsident zündelt munter weiter, um anschließend zu erklären, nur er könne die Brände löschen. Brände, die er selbst gelegt hat.

In meinem noch nicht veröffentlichten Roman sagt eine der Hauptpersonen: Er will die Ordnung wieder herstellen, die er vorher zerstört.

Den Satz habe ich vor fünf Jahren geschrieben. Das ist halt der Fluch, wenn man das nicht veröffentlicht kriegt. Die Zeit überholt den Propheten, der viel zu faul in seinem Fass liegt.

Muss ich das jetzt rausschmeißen? Es wäre ein Zeichen, dass es schlechte Literatur ist. Diese darf nicht so am Zeitgeschehen kleben. Sie darf es aber auch nicht sträflich ignorieren.

Es ist wie mit Picassos Stier. Abstraktion ist ein Prozess. Selbst gelegte Brände löschen ist keine Erfindung von Donald Trump. Das hat es immer gegeben, wird es immer geben. Es ist ja gerade die Aufgabe von Literatur, das Wesenhafte solcher Art Personen zu zeigen, die das tun: mit heldenhafter Pose selbst gelegte Brände auszutrampeln. Und offenbar gibt es immer ausreichend Leute, die darauf hereinfallen.

Insofern werde ich mich still freuen, dass ich es auf eine diffuse Art habe kommen sehen.