Es muss über Inhalte geredet werden. Klingt für mich wie eine ewige Ankündigung, wie ein dauerndes Versprechen, das niemals eingelöst wird. Gestern Abend Anne Will. Ich weiß nicht, warum ich das überhaupt eingeschaltet habe. Es liegt daran, dass ich mich zu wenig mit Alternativen beschäftige. Ich schaue zu und hoffe vergeblich auf den Erkenntnisgewinn, warum die AfD zum Beispiel eine solche Katastrophe ist, wie alle behaupten, abgesehen davon, dass Gauland mir unsympathisch ist, und Weidel und diese Storch sowieso. Die waren aber gar nicht da, es war Gauland da. Er ruft sich zur einzig verbliebenen bürgerlichen Partei in Deutschland aus, die anderen ignorieren ihn oder werfen seiner Partei völkische Tendenzen vor, wo er zu Recht, wie ich finde, fragt, was das überhaupt bedeuten soll. Vorhersehbar und allein deshalb störend, dass Anne ihn als Letzten drannimmt.
Natürlich könnte ich mich selber mit dem Parteiprogramm beschäftigen oder mit ihren Reden und so weiter. Habe ich nicht gemacht. Aber bei Anne Will erfahre ich auch nichts darüber. Insofern ein verlorener Abend.
Was mir am interessantesten erschien: dass sich bei Anne Will und der Frau vom Spiegel Melanie Amann bittere Züge in die Mundwinkel geschlichen haben. Das tut mir leid. Anne habe ich freundlicher und frischer in Erinnerung. Melanie „kenne“ ich noch nicht so lange. Niemand reicht, was Bitterkeit betrifft, an Gauland heran, das allerdings. Den würde ich allein deshalb niemals wählen, weil er wie ein kleiner Junge guckt, der sich von Mama oder seinen Sandkastenfreunden ungerecht behandelt oder ausgeschlossen fühlt. Aber das scheint ja dem Bild zu entsprechen, das sich alle vom „Wähler“ der AfD gemacht haben: die bockigen Kleinen. Der Physiognomie nach sind Anne und Meli auf dem besten Weg, AfD-Wähler zu werden.