Riaci – Ort in Italiens Süden – Taz Artikel über gescheiterte Flüchtlingshilfe. Woran gescheitert? Am Geld. Nicht an zu wenig, sondern an zu viel. Erst haben sie ihnen das Geld gegeben, jetzt müssen sie es zurückzahlen. Überdurchschnittlich viele sinnlose SUV’s fahren durch die Gegend. Klar geht es nicht ohne Geld. Aber es ist auch ein Fluch. Den ganzen Artikel lang musste ich an Sylvio Gesells Idee vom rostenden Geld und der deshalb nötigen Bodenreform denken. Drei Dinge sind nötig:

  1. Geld muss an Wert verlieren, rosten, wenn es nur rumliegt und gehortet wird, wie die Ware, die es vertritt.
  2. Damit dann nicht alles Geld in Grund und Boden gesteckt werden kann, muss dieser dem Gemeinwesen gehören und darf nur gepachtet werden, solange man ihn braucht. Kann natürlich geerbt werden, so eine Pacht.
  3. Das Gleiche gilt für Wasserressourcen und ähnliche Dinge, die alle brauchen und auf die alle einen Anspruch haben.

Könnte es so einfach sein? Man muss dafür Regeln aufstellen. Wie kommt der Staat (die Gesellschaft) zurück in das Eigentum an Grund und Boden? Wie nimmt man in einer Demokratie der tumben Masse die Angst davor, dass ihnen was weggenommen würde. Das sprichwörtliche eigene Häuschen bliebe ihnen ja. Und auch das Mietshaus. Es gibt solche Formen, die Kirche hat sie praktiziert: Erbpacht oder Erbbaurecht, was zu Gebäuden auf fremdem Grund und Boden führt.

Es muss etwas geschehen. Die Dinge laufen aus dem Ruder. Jetzt denke ich nicht mehr an Riaci, sondern an Berlin.