Dystopischer Traum, der damit endete, dass ich es mir mit meiner Resthabe auf einem Gerüst gemütlich gemacht hatte und dort bügelte, Hemden und Taschentücher, denn ich bin der letzte Taschentuchbügler.

Als ich von irgendeiner Besorgung zurückkam, sah ich, wie ein älterer Mann und seine Frau meine letzten Habseligkeiten von dem Gerüst in ihre Wohnung trugen. Aus, dachte ich. Es ist aus mit mir. Kein Bügeleisen mehr.

In dieser luziden Phase zwischen Schlaf und Wachsein befinde ich mich des Öfteren in einer Weltuntergangsstimmung. Mir ist, als entwickelte sich die Welt von mir fort wie bei einem Kosmonauten, dem das Seil gerissen ist, und der zwar noch ganz nah an seiner Raumstation schwebt, aber weiß, dass die Entfernung unweigerlich immer weiterwachsen wird, weil alles Rudern und Strampeln ihn nicht mehr in Bewegung versetzt. Die relative Geschwindigkeit wächst.

Tiefenpsychologisch hat das sicher etwas mit dem Trauma der durchschnittenen Nabelschnur zu tun. Aber je wacher ich werde, umso mehr offenbart sich das Trügerische am Bilde.

Die Raumstation neben mir schnar … schläft leise … Die relative Geschwindigkeit ist gleich Null und ein müdes Herumrollen macht auch das Andocken wieder möglich. Klar dauert es ein bisschen, bis die Schleuse sich mehr oder weniger zögernd öffnet. Aber dann ist auch das Bügeleisen wieder da und die Welt in ihrer Ordnung. Jetzt muss die Raumstation bloß noch … einen Kaffee kochen gehen.