Mich überzeugt jeder, der nur für drei Minuten die Möglichkeit hat, auf mich einzureden.
Sahra Wagenknecht („Die Selbstgerechten“) zum Beispiel hat mich im Zusammenwirken mit Jan Fleischhauer („How dare you?“) innerlich von den Linken gelöst, weil sie beide wunderbar polemisierend vom Leder ziehen, dass es eine Art hat.
Die Beiden passen gut zusammen,
finde ich, was will sie bloß mit dem ollen Lafontaine? Aber wahrscheinlich ist Fleischhauer auch verheiratet, auf Twitter hat er sich mit Lastenfahrrad gezeigt, ganz stolz, dass er es sich ohne den tausend-Euro-Zuschuss leisten konnte, den die Grünen in Aussicht stellen. Da saß ein Kind drin, glaube ich mich zu erinnern.
Sahra ist für den Fleischhauer leider zu streng. Der Fleischhauer wirkt auf mich wie ein kontrollierter Hedonist, während sie die Ausstrahlung einer besonders strengen Gouvernante hat.
Also die Beiden haben mich sehr vergnüglich den Linken entfremdet, wollte ich nur sagen.
Wen nun wählen?
Wahrscheinlich den Laschet, weil ich das Bashing, das die Internetgemeinde betreibt, völlig unangemessen finde. Im Grunde müssen wir froh sein, dass wir keinen durchgedrehten Charismatiker zur Auswahl haben, der uns allen die Köpfe verdreht. Deshalb haben die Grünen den Habeck nicht genommen, um genau das zu verhindern: einen Typen, der alle sexistischen Klischees mit neuem Leben erfüllt! Schwiegermuttertraum. Das wollen wir doch nicht!!!
Andererseits habe ich schon mehrfach einem
grünen Diktator
das Wort geredet. Kann man in meinen Blogs nachlesen! Er muss mir die ständigen Versuchungen in Form von Fleischerei Mutschke nehmen. Einfach dicht machen, den Laden, nur noch Veggieschnitzel. Aber da sind die Grünen inkonsequent. Statt mit dem Label Verbotspartei Werbung zu machen, tun sie verschreckt, als dürfte das keiner merken. Ich meine: Millionen! Millionen!!! quälen sich damit, ihre Ernährung umzustellen, und dann müssen sie bei Aldi oder im Kaufland, selbst in der Bio-Company an den Fleischtöpfen Ägyptens vorbeilaufen. Das ist doch nicht in Ordnung. Wie sollen die so die Umstellung schaffen, ohne eine veritable Essstörung zu entwickeln?
Ich habe mir eine Uhr gekauft, die mich alle Meter lang auffordert, endlich mit der Aufzeichnung meiner Mahlzeiten zu beginnen. Das kann man doch einfacher haben.
Wenn die Grünen mir versprechen würden,
dass ich einen Ernährungsplan bekomme, den mir ein Reichsernährungsbeauftragter beim Bezirksamt Pankow zusammenstellt, und dann kommt zweimal die Woche Hello Fresh vom Hof aus meiner Region und bringt mir die Obst- und Gemüsekiste mit den dazugehörigen Rezepten, dann würde ich sie wählen. Wir könnten die ganzen Augenkrebs verursachenden „Super“märkte, die Aldilidlnettoplus abreißen, Bäume pflanzen, Windräder aufstellen.
Dann würde ich mit ihnen in meiner Wohnblockklimarettungsgruppe auch
„Kein schöner Land“
singen. Ich kann singen, sogar den Rhythmus halten. Früher war ich schon Vorsänger in meiner Kompanie:
„Mot-Schützen vom Wilhelm-Florin-Regiment,
aus dem Thüringer Wald und von der See,
im August 61 in Berlin mit dabei,
am Arkonaplatz stand unser SPW.“
Blasmusik kann so hartnäckig sein.
Werde ich nie wieder los. Ich presse manchmal bisschen in der Kehle. Aber das kommt von meiner passiv-aggressiven Grundhaltung. Die Grünen und ich, das würde gut zusammenpassen, ich sage euch das. Lasst mich euer Quoten-alter-weißer-Mann sein. Was ich außerdem brauche, sind ein klimagerechter Alkoholentzug und ein allwöchentliches Wohngebietsturn- und Sportfest. Dann singen wir wieder: Mach mit, mach’s nach, mach’s besser! Hieß der nicht auch Aldi? Nein, nein, Addi, oder? Doch, ich glaube schon. Addi hieß der Knallkopp. Die Älteren werden sich erinnern.
Aber ob der Jan und die Sahra das gut finden, wenn ich Grüne wähle? Habe da so meine Zweifel.
Du hast den Wahl-OH!-maten noch nicht gemacht. Der zeigt Dir, wie konservativ Du im innersten Deiner Seele eigentlich bist. Steh‘ zu Deinem Alter, wähle die Grauen 🙂 !
Uwe
Woher wusstest Du?
Wahlomat sagt: 70% die Grauen. Aber das ist ja furchtbar. Ich wähle auf keinen Fall die Grauen. Dann kommt mit 57,8 % die SPD, gleichauf mit der CDU. Und dann erschreckenderweise mit 55,6 % die AfD. Weiß gar nicht, womit ich mir das eingehandelt habe. Auf Platz 5 kommt Volt mit 53,3 %, und dann die Grünen mit 51,1 %. Linke ist mit 48,9 % ziemlich abgeschlagen. Habe aber gar nicht alle Parteien vergleichen lassen.
Wichtig ist es, in diesen Zeiten Regierungshandeln gegenüber den großen Themen mitzugestalten. Eins ist, die Freiheit zu schützen, indem wir das Klima schützen (sagt auch das Bundesverfassungsgericht). Dazu brauchen wir einen Aufbruch und dafür demokratische Mehrheiten.
Ein „weiter so“ (mit CDU/CSU, SPD, FDP) wird kein weiter so sein, nicht mal Stillstand, sondern bringt:
• noch mehr soziale Ungerechtigkeit in Deutschland,
• mehr krasse Extremwetter in Deutschland und hohe damit verbundene Kosten,
• wg. des Klimawandels unbewohnbare Regionen an anderen Stellen der Welt und deswegen noch mehr Konflikte und nötige Migration.
Ein starkes grünes Wahlergebnis steht für die nötigen Impulse zum ökologischen und sozialen Aufbruch.
Seit 2016 bin ich grünes Parteimitglied und durfte seitdem an zahlreichen Debatten und parteiinternen Entscheidungen teilnehmen, grüne Promis erleben und – phänomenal –eine geschlechtergerechte Personalpolitik und Debattenkultur genießen. Als Ökonomin in einem Männer-dominierten Berufsfeld schätze ich Letzteres besonders.
Deshalb mein Votum : alle fünf Berliner Stimmen grün (wo ich wohne, gibt es auch für die grünen DirektkandidatInnen gute Chancen, das ist allerdings nicht in ganz Berlin so, da muss man dann taktieren). Ach ja : und beim Volksentscheid ‚Deutsche Wohnen &Co enteignen‘ stimme ich mit „ja“, wirklich rein taktisch, um politischen Druck in Richtung mehr Mieterschutz zu schaffen.
Hallo Bianca, danke für Deinen Kommentar. Ich habe mit den Grünen gerade auf lokalpolitischer Ebene so meine Probleme. Erstens habe ich das Gefühl, dass sich in den letzten Jahren, da sie in Berlin ja mitregieren, gerade auf dem Gebiet Radwege nichts Substantielles bewegt hat. Ich bin da richtiggehend enttäuscht. Klar sehe ich nicht alles, aber außer dass sie bei Euch in der Gegend die Radwege grün gefärbt haben, und 400 Meter Ossietzkystraße zur Radstraße umfunktioniert haben, was völlig sinnfrei ist, weil davor und danach nichts weiter kommt, ist für mich nichts Wahrnehmbares passiert.
Und klar müssen wir wegen des Klimawandels uns auch im Kleinen verändern und bewegen, aber die großen Player, die das Kohlendioxyd in die Atmosphäre blasen, bringen wir nicht dazu, das nicht mehr oder weniger zu tun, indem wir in Berlin die Grünen wählen. I’m not convinced, wie Joschka Fischer mal gesagt hat.
es gibt eine alternative, die Du anscheinend für nicht erwähnenswert hälst.
Die Basis.
auch wenn Dein Text nicht durchgehend ernst gemeint ist, würde ich als Fazit: basis (schön bunt) statt grün schreiben.
lg micher
p. s.
ja, auch rot regt zum kotzen an
Es ist zum Haare raufen ,wenn man noch welche hat. Da habe ich gerade meine Sympathie für ein grünes Gesicht entdeckt….und dann macht es den Mund zu weit auf,zum Glück vor der Wahl und tritt mir gegens Schienbein .Haut mir ,Meinungsfreiheit Liebenden und lebenden Menschenkind eine in die Fresse und vielen anderen auch.pfeui…teufel*in, möchte ich laut schreien.nun weiß ich wieder nicht,wo ich meine Kreuze machen soll…. vielleicht entdecke ich im Wahlomat noch eine Weinreinheitspartei ,da kann man nicht viel falsch machen und bekommt Genuss bei all dem Übel garantiert!in diesem Sinne,alter Schreibfalter,bis morgen uffe Wiese….Ännchen von Gartensien